Stormchasing, Gewitterjagd und Unwetter in Deutschland
  1.5.2012 Multizellen Cluster
 


Wetterlage am 30.3.2012

Ein Tiefdruckgebiet mit Kern über dem Atlantik vor Frankreich schaufelte an diesem Tag feuchte Luft aus der Adria über die Alpen nach Deutschland. Nördlich der Alpen konnte sich so bei Südströmung ein Leetief ausbilden, welches die Gewitterbildung im Südwesten fördern sollte. Die Kaltfront des steuernden Tiefs näherte sich gegen Nacht aus Frankreich kommend an Deutschland an. Der Jetsream war schwach und fast Frontparallel, so dass die Kaltfront nicht gerade steil nach Deutschland herein kam. Die Luftmasse wies etwa 45 Theta E auf, bei einer mäßigen Labilität von 28 Delta T. Der Konvektion selbst stand etwa 1000J/Kg CAPE zur Verfügung. Es gab kaum Richtungsscherung, jedoch zeigte der Hogograph ein wenig Geschwindigkeitsscherung. Es war also im besten Fall mit besser organisierten Multizellen zu rechnen, die Aufgrund der großflächigen Hebung durch das Leetief schnell verclustern sollten.

01:00 Uhr Morgens 1.5.2012

Nordwestlich von Stuttgart löste es gegen 21 Uhr die ersten Zellen aus, welche sich als bald linear organisierten, so das eine Multizellenlinie auf Mannheim zu zog. Diese Multizellenlinie wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, also ging es los nach Worms, um dort die Zelle abzufangen. Leider machte das System schlapp, noch bevor ich brauchbare Bilder machen konnte. Enttäusch davon fuhr ich gegen Mitternacht wieder zurück in Richtung Darmstadt, als ich bemerkte, dass es südlich von Mannheim erneut ausgelöst hatte. Ich suchte mir einen Standort am Rhein westlich von Darmstadt, wo ich die leider zu weit entfernte Neuauslöse versuchte zu fotografieren. Dies gelang mir dann auch, jedoch wäre die Resultate wesentlich besser gewesen, wäre ich bei Wormd geblieben. Aber man kann ja nicht hellsehen. Die Neuauslöse organisirte sich nicht so gut wie die alte Multizellenlinie, es bildete sich ein mehr oder weniger linear angeordneter Cluster, jedoch hatte dieser eine mächtige Shelfcloud. Das System wurde schnell Outflow Dominant, was man an der länge der Shelfcloud sehen kann, denn der Niederschlag und die Blitze waren sehr weit von dieser entfernt. Dies ist immer ein Zeichen dafür, dass der Outflow das System unterlaufen hat. Da es kaum Höhenwinde hatte, konnte ich davon ausgehen, dass das Gewitter durch diese in den mittleren Luftschichten nicht asureichend versorgt werden kann, so dass das System unweigerlich kaputt geht, wenn die Aufwinde von unten abgeschnitten werden. Dies geschah dann auch und das System stellte nach 2h seine Aktivität auch schon wieder ein.

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