An diesem Tag stellte sich über Deutschland eine der seltenen Gewitterlagen aus Nordost ein. Ein Trog über Norditalien brachte hochreichend labil geschichtete Luft aus Osteuropa nach Deutschland. Dabei bildete sich eine Tiefdruckrinne von Polen bis nach Westdeutschland aus. Hier lösten gegen Nachmittag großflächig Gewitetrzellen aus, welche schnell verclusterten. Gegen Abend bildete sich ein Bodentief über Nordbayern heraus, an dessen Pseudokaltfront sich eine Squall Line von Südhessen bis nach NDS hinein bildete und langsam nach Südwesten weiter zog.
19-21 Uhr Squall Line bei Friedberg und Raum Limburg/Lahn
Dies ist wohl das beste Chasing der Saison 2014 gewesen, auch von den Eindrücken und zahlreichen Situationen die wir an diesem Tag haben erleben dürfen. Es begann damit, dass wir wirklich nur 5 Minuten Zeit hatten, bevor uns die erste starke Zelle bei Friedberg überrolte. Diese hatte spontan die Zugrichtung geändert, weshalb wir kurz vor knapp noch einmal den Standpunkt wechselten. Unter einer Tankstelle liesen wir uns dann bei Friedberg überrollen, begleitet von zahlreichen nahen Blitzeinschlägen unter 50m Abstand. Ab diesem Zeitpunkt merkten wir, dass sich aus der einzelnen Zelle langsam eine geschlossene Linie bildete. Wir fuhren deshalb weiter die A45 nach Norden und konnten uns bei Gießen wieder vor die Linie setzen, an welcher sich im Abendlicht aus Westen nun eine beachtliche, gold angestrahlte Shelf Cloud heraus bilden konnte, welche wir noch 4 mal abfingen und wir jedes mal andere Eindrücke vor die Linse bekamen. Es lief einfach alles reibungslos und wir hatten keine Probleme vor der Linie zu bleiben.