Stormchasing, Gewitterjagd und Unwetter in Deutschland
  12.05.2015 Superzelle bei Bad Kissingen
 
 

Wetterlage am 12.05.2015

 

Ein gut ausgeprägter Langwellentrog, welcher sich über GB erstreckte, holte vorderseitig rasch eine feuchtwarme Luftmasse heran, bis hinauf zum Baltikum. Innerhalb dieser Luftmasse bildete sich im Laufe des Tages ein ausgeprägte Tiefdruckrinne, angetrieben durch eine Kurzwelle, welche Norddeutschland innerhalb 10h überqueren sollte. Diese Kurzwelle verstärkte den Wind vor allem über der Mitte Deutschlands auf über 8bft im 850hPa Niveau aus Südwest. An der Konvergenz in der Tiefdruckrinne sorgte der rasche Windsprung in Bodennähe von Süd auf Nordwest für die ausreichende Dynamik, dass sich starke Gewitterzellen in der Luftmasse entwickeln sollten. Die Luftmasse stellte mit ihren 55 ΘE bei 1500-2000 J/kg ML CAPE genügend Energie zur Verfügung. Erwartet wurden an diesem Tag bis zu 5cm großem Hagel, schwere Sturmböen und auch ein Tornado Ereignis ist nicht auszuschließen gewesen. Vor allem im Nordosten ist der Spread sehr gering gewesen, im Bereich der besten SRH und LL Shear.






 



15:00 Uhr - Sterbende Zelle bei Gießen (Zelle 1)

Gegen 14 Uhr entwickelte sich die erste starke Zelle bei Koblenz. Diese konnten wir um 15 Uhr bei Gießen abfangen, leider in ihrem Endstadium. Es ist jedoch eine deutliche Rotation des sterbenden Aufwindes zu sehen gewesen. Auch die ausgeprägten Mammatus Wolken am Amboss (Eisschirm) der Gewitterzelle (Foto unten), zeigten deutlich, welche Energie in der Luftmasse steckte. Da sich die Gewitterzelle nach Osten verlagerte, versuchten wir so schnell es möglich gewesen ist, über die A5 weiter nach Osten zu fahren. Nördlich von Fulda mussten wir aufgeben, da sich der Verkehr staute.



17:00 Uhr - Hochbasige Gewitterzelle nördlich Fulda (Zelle 2)

Unsere zweite Gewitterzelle an diesem Tag konnten wir unweit der A7 nördlich Fulda beobachten. Leider nicht wirklich spektakulär, aber immerhin ein netter Vordergrund mit dem blühenden Raps und ein wenig Action mit ein paar Blitzen gefolgt von lautem Donner.






18:00 Uhr - LP Superzelle westlich Bad Kissingen (Zelle 4)

Nachdem wir Zelle 2 haben ziehen lassen, machten wir uns auf nach Süden in Richtung Rhön. Dort entwickelte sich ein markanter Leftmover, wie man deutlich dem hochaufgelösten Wetterradar entnehmen konnte. Leider schafften wir es nicht mehr uns rechtzeitig vor diese, unsere 3. Zelle an diesem Tag, zu setzen. Zelle 4 folgte bald darauf aus Westen, ein deutlicher Right Mover, wie man gut der Blitzanalyse weiter oben entnehmen kann. Die Zelle legte über unseren Köpfen richtig los, es folgten 2-3cm Hagel und Sturmböen. Zelle 5 bei Würzburg ist leider vollkommen unfotogen gewesen, weshalb ich nicht einmal meine Kamera ausgepackt hatte. Zelle 6 hat uns fast mit einem Blitz getroffen, 10m vor uns in den Weinberg. Zelle 7 dann bei Nacht, leider viel zu verregnet, so dass man keine Blitze sehen konnte.

 

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