Wetterlage am 13.05.2015
Der Langwellentrog vom Vortag ist nun mit der Westwinddrift weiter gezogen und befindet sich über Skandinavien. Ein seiner Südseite bildete sich im Laufe des Tages ein weiteres, ausgeprägtes Randtief. Dieses sollte am Abend und in der Nacht die Südhälfte Deutschlands überqueren. Im Zuge des Randtiefs konnte sich vor allem im Dreiländereck DE-FR-CH durch labilisierung ein enorme Energie von über 3000 J/kg ML CAPE heraus bilden. Hinzu kamen durch das Randtief eine kräftige Hebungszone und gute Windschärung in den unteren 3km der Atmosphäre. Die Luftmasse mit 60 θE und niedrigem Spread erhöhte das Tornadorisiko an diesem Tag enorm. Gegen Abend sollten sich an der Konvergenzzone des Randtiefs über den Vogesen mehrer starke Superzellen entwickeln, welche das gesamte Spektrum von Hagel bis zu 10cm, Tornados sowie Orkanböen abdecken sollten.






Superzelle nördlich Freiburg

20:00 Uhr - Sterbende Zelle bei Villingen-Schwenningen (Zelle 1)
Wie man der Blitzkarte entnehmen kann, ist an diesem Tag der "place to be" der Oberrheingraben gewesen. Im Raum Freiburg überquerten 3 Superzellen diesen. Leider hatten wir uns an diesem Tag entschieden, östlich des Schwarzwaldes zu warten. Der Grund für diese Entscheidung ist gewesen, dass wenn sich die Gewitter erst später gebildet hätte, also über dem Schwarzwald, wäre man im Oberrheingraben gänzlich leer ausgegangen. Aus diesem Grund platzierten wir uns östlich des Schwarzwaldes. Ein sehr großer Fehler, welcher uns an diesem Tag 3 Superzellen kostete. Am Ende gab es immerhin eine gute Blitzshow von den sterbenen Superzellen.



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