Über Frankreich befand sich an diesem Tag ein durch Austrogungsprozesse entstandenes Höhentief, dessen schwaches Bodentief sich mit einer Tiefdruckrinne von Frankreich bis nach Tschechien herein erstreckte. Dieses abgetropfte Höhetief holte östllich um die Alpen herum eine feuchte Luftmasse bis nach Westdeutschland. Dieser sehr schmale Warmsektor des Tiefs erstreckte sich von der Adria bis nach NRW hinein. Innerhalb dieses Warmluftsektors bildete sich unterhalb des Tiefdruckrinne eine sehr starke und hochreichende Konvergenz, welche bis in das 700hPa Niveau reichte. Diese Konvergenz reichte von NRW aus durch den gesamten Warmluftsektor bis in die Adria hinein. Auch wenn die Energie mit knapp 700J/Kg CAPE und etwa 45 Theta E gering war konnten sich durch den starken Hebungsantrieb der Konvergenz mehrere Gewitterkomplexe entlang der gesamten Konvergenzzone entwickeln. Über Südhessen entwickelte sich gegen Abend des 19.05. ein starkes Bodentief am Okklusionspunkt des schmalen Warmluftsektors, welches begann die Gewitter über Nordbayern und Thüringen zu verstärken. Die folgende Grafik veranschaulicht die Situation um etwa 20 Uhr:
15:00-17:00 Uhr erste Auslöse in Südosthessen
Bevor wir nach Thüringen fuhren konnten wir noch diese schwachen Zellen in Südosthessen ablichten, welche leider nicht wirklich fotogen gewesen sind.
20:30 Uhr Shelf cloud bei Erfurt
Der MCS der sich östlich des Bodentiefkerns gebildet hatte fingen wir vom Team Hessen südlich von Erfurt ab und konnten eine schöne shelf cloud beobachten, welche sich vor dem Coldpool des outflowdominanten MCS gebildet hatte.
Wir fuhren weiter zu einem neuen Standpunkt westlich von Erfurt um noch einmal vor die shelf cloud zu gelangen und konnten dort weitere Eindrücke festhalten:
Zum Abschluss gab es dann noch einen wunderschönen, aber sehr dunstigen Sonnenuntergang.
