An diesem Tag stand Deutschland unter dem Einfluss eines Sturmtiefs über der Nordsee. Die Kaltfront dieses Tiefs hatte Südhessen in den Morgenstunden passiert, nun folgte die Höhenkaltluft auch "Trog" genannt. Diese Höhenkaltluft sorgt dafür, das warme Luft vom Boden ungehindert in die Höhe steigen kann. Es entstehen Schauer und Gewitter. Oft wird dies als Aprilwetter bezeichnet. Es scheint die Sonne bei klarem Himmel und es ist warm, doch es kommen Regenschauer welche dann für Abkühlung am Boden sorgen.
14:00 Organisierte Gewitterlinie (Standpunkt nördlich v. Dieburg)
Diese Gewitterlinie war eine Multizelle, welche sich ab etwa 09:00 Uhr an der holländischen Ärmelkanalküste bildete. Das Sytem hatten eine Zugrichtung von etwa 70° nach Südosten gehabt und eine Achse von West nach Ost. An der Westseite bildeten sich die neuen Aufwinde und an der Ostflanke befand sich immer die blitzaktive Zelle. Dabei lag die länge dieser Linie bei etwa 70km.
Ich betrachte diese Multizelle als organisiert, da sie noch bis Abends hin aktiv war und dabei von Holland bis nach Ostbayern gelangt ist und zu allen Zeitpunkten an ihrer Ostflanke blitzaktiv war. Es lag zudem eine klare Trennung der Auf- und Abwinde vor. So bildeten sich an der Westseite immer wieder neue Aufwinde, wo hingegen im Osten der Linie der stärkste Niederschlag viel und sich dort das Gewitter befand. Organisiert bedeutet vereinfacht gesagt, die Trennung von Aufwind und Abwind. Wenn ein Gewitter nicht organisiert ist, dann zerfällt es schnell wieder, da sich die kalte, verbrauchte Luft aus dem Abwind unter sich neu bildende Aufwindtürme schiebt und diese dann von ihrem Nachschub an frischer, warmer Luft abtrennt. Dies war bei der Linie nicht der Fall. Bei einem Abstand von etwa 50km zwischen alter, zerfallender Zelle und sich neu bildenden Zellen im Westen kommen sich Auf- und Abwind nicht in die Quere.
Das Sytem zog dann entwa um 14:00 über mich hinweg, jedoch nur die Westflanke mit den jungen Zellen, weswegen ich nur ein wenig Graupel und leichten Regen abbekam.
Diese Multizelle bildete sich im Südosten NRWs direkt hinter der ersten Multizelle. Jedoch war diese nicht stark organisiert und zerfiel auch schon wieder hinter den Grenzen Südhessens. Eine handvoll Erdblitze gab es bei Wiesbaden, das sollte auch schon alles sein. Jeodch traf mich das Sytem dieses mall voll und nicht nur eine seiner Flanken.
Das Resultat waren um die 80 km/h Windböen in Begleitung von starkem Graupel und Eisregen.
Diese Kaltluftschauerlinie wieß wie die beiden Gewitterlinien um 14:00 und 14:30 den selben Aufbau als Multizelle auf. Natürlich in einem kleineren Masstab und mit sehr flacher Konvektionshöhe der einzelnen Zellen.
Hinter der Böenlinie folgte Graupel und Regen, windig war es an meinem Standpunkt zu keiner Zeit.