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Verwenden von Niederschlagskarten zur Vorhersage von Gewittern und Schauern
Eine weitere Grundlegende Karte die man zur Vorhersage von hrochreichender Konvektionsbewölkung verwenden kann, ist die Niederschlagskarte. Die 3h-Niederschlagskarten sind dabei die aufschlussreichsten Karten aus dieser Kategorie. Sie sind unterteilt in skaligen Niederschlag (Keine rote Umrandung) oder in konvektiven Niederschlag (Mit roter Umrandung). Von Interesse ist für die Vorhersage von Gewittern der konvektive Niederschlag.



Diese drei Karten stammen aus unterschiedlich Grob aufgelösten Modellen. Die oebere Karte des GFS Modells hat 32x32km Auflösung, das WRF in der Mitte 12x12km und das WRF unten 4x4km. Man erkennt gut, wie die Genauigkeit der Niederschlagskarten von der Auflösung der Maschenbreite des gewählten Wettermodells abhängt.

Diese Karte gibt nur einen Aufschluss darüber, in welchem Bereich es überhaupt zu Gewittern und Schauern kommen kann. Überall wo der Niederschlag mit den roten Punkten umrandet ist, handelt es sich um konvektiven Niederschlag. Man kann also mit dieser Karte grob vorhersagen, wo überhaupt Gewitter möglich sind.

Auf dem 12x12km WRF Modell ist schon mehr zu sehen. Man kann nun ein genaueres Gebiet vorher sagen, wo es zu Gewittern und Schauern kommt. Auch lässt sich durch die bessere Auflösung sagen, wie viel es wo regnen wird. Auch größere Gewittersysteme lassen sich schon erkennen, wie man in Süd BW sehen kann. Man kann also auch die Zugbahn dieser größeren Gewittersysteme scho gut erkennen und genauer eingrenzen bei der Vorhersage, wo das System entlang ziehen wird.

Das aktuell beste Modell für Deutschland ist das WRF 4x4km von Janek auf modellzentrale.de. Auf dieser Nierschlagskarte kann man so einiges erkennen. Durch die hohe Auflösung sieht man nun genaustens, welche Niederschlagsmengen möglich sind. Zusätzlich erkennt man genau die Zugrichtung der einzelnen Gewitterzellen und sogar ob diese freistehend, es gibt viele vereizelte Streifen auf der Karte, oder verclustert sind, wenn auf der Karte nur ein großer Niederschlagsstreifen zu sehen ist. In diesem Fall sind die Zellen relativ frei stehend.
Da diese Karte den 3h-Niederschlag bis 18Z angibt, kann man genau die Zuggeschwindigkeit der Zellen berechnen. Es wird nämlich der Niederschlag zwischen 15Z-18Z angegeben. Misst man nun die länge der Niederschlagsstreifen aus und teilt sie durch 3h, so erhält man genau die Zuggeschwindigkeit der einzelnen Zellen in km/h.
Das Modell kann jedoch nicht dazu verwendet werden, die genaue Zugbahn einzelner Zellen vorherzusagen, auch wenn man sie auf der Karte gut sieht. Die Wettermodelle sind (noch) nicht gut genug um 24h Stunden oder mehr im Voraus die Zugbahn einzelner Zellen exakt vorhersagen zu können. Die Anzahl und die Zugbahn der Zellen weicht also in fast allen Fällen von den Zugbahnen im Modell ab. Je größer das Gewittersystem ist, desto besser wird es vom Modell erfasst. Die Niederschlagskarte ist daher ein guter Anhaltspunkt um die Zugbahn eines größeren Clusters oder MCS vorherzusagen.
Auch die Terminierung ist aus den Karten nicht gut zu sehen, sie kann auch wesentlich abweichen. Wird die Auslöse der ersten Zellen beispielsweise um 12Z in den Karten prognostiziert, kann sie auch erst um 15Z kommen oder umgekehrt. Alles in allem geben die Niederschlagskarten also nur einen guten Übebrlick über Zugrichtung und Zuggeschwidnigkeit der Zellen und den Bereich, in dem überhaupt Gewitter möglich sind.
© 2013 Bastian Werner